Winterschlacht im Körper

Die dunkle und kalte Jahreszeit ist Jahr für Jahr eine Herausforderung für unseren Körper, da Licht- und Wärmemangel ihm stark zusetzen. Nicht umsonst beginnt deshalb im Winter die Erkältungs- und Grippesaison. Kann man sich gegen die Grippe mit einer Impfung schützen, muss unser Immunsystem mit Erkältungsviren und anderen Übeltätern allein fertig werden. Das Immunsystem ist die ganz persönliche Armee aus Kämpferzellen, die jeden Tag zu unserem Schutz gegen die permanent angreifenden Viren, Bakterien und andere Organismen in den Kampf zieht. Die meisten dieser Angriffe bemerken wir nicht, da die Angreifer unserer Armee hoffnungslos unterlegen sind – wenn sie denn gesund und fit ist. Doch in den Wintermonaten beginnen unsere Truppen oft zu schwächeln. Ihr Energieverbrauch steigt, während gleichzeitig die Angriffe in Qualität und Quantität zunehmen. Das kann dazu führen, dass der Feind eine Gruppe von Kämpfern überwindet und die Schutzbarrieren durchbricht – wir werden krank. Im Winter ist es also besonders wichtig, dass wir unsere Kämpfer bestens mit allem versorgen, was sie benötigen. Vitamine und Mineralien sind die Waffen unserer Kämpfer, und je besser sie ausgerüstet sind, desto schwerer können sie überwunden werden. 

Was bedeutet das also für den winterlichen Speiseplan? Vor allem eins: frisches Obst und Gemüse! Das gilt natürlich das ganze Jahr, aber auch im Winter sollten Sie in erster Linie zu den Sorten greifen, die Saison haben. Das sind zum Beispiel Rosenkohl, Feldsalat, Rote Bete, Chicoreé, Möhren, Äpfel, Kürbisse, Birnen, Grünkohl, Feigen und vieles mehr. Im Grunde alles, was im Spätsommer und Herbst geerntet und gut gelagert werden kann.

Antioxidantien sind die besten Helfer unserer Immun-Truppen. Sie sind ganz einfach aufzuspüren: Obst und Gemüse in tiefrötlichen bis violetten Farben sind voll davon. Neben Roter Bete und Rotkohl liefern auch Beeren viele Antioxidantien. Da die im Winter jedoch keine Saison haben, sind hier Tiefkühlbeeren sinnvoll. Gerichte und Getränke sollten außerdem mit wärmenden Gewürzen aufgepeppt werden. Ingwer, Kurkuma, Zimt & Co. regen die Durchblutung an und bringen den Stoffwechsel auf Touren. 

Wenn die Tage kürzer werden, verbringen wir weniger Zeit im Freien und unsere Haut, die zudem mit dicker Kleidung gegen Kälte geschützt ist, produziert infolge von Lichtmangel auf der Haut wenig Vitamin D. Dieses wichtige Vitamin sollte daher im Winter ergänzend über die Nahrung aufgenommen werden. Dafür eignen sich fetter Fisch, Eier und Champignons.

Der Mangel an Tageslicht im Winter bewirkt außerdem die vermehrte Produktion des Schlafhormons Melatonin. Wer auf einen „Winterschlaf“ verzichten will, sollte daher seine körpereigene Serotonin-Produktion anregen. Nüsse, besonders Walnüsse, sind hier bestens geeignet. Andere Nüsse oder Mandeln erfüllen diesen Zweck ebenfalls. Noch dazu liefern sie Vitamin E, das unsere Haut schützt und jede Menge Mineralien, ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Nüsse sollten allerdings pur und möglichst direkt aus der Schale verzehrt werden. Durch Rösten, Salzen oder Zuckern relativieren sich ihre gesundheitlichen Vorteile.

Alles in allem benötigen wir im Winter Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte. Der weihnachtliche Entenbraten mit Klößen hat in erster Linie eine hohe Energiedichte und sollte deshalb mit einer großen Portion Gemüse aufgewertet werden. Vielleicht kombinieren sie ihn mit einer Kürbissuppe als Vorspeise und einem leckeren Feldsalat mit Dressing und Nüssen. Im Gegensatz zum eintönigen Winter sollte die saisonale Küche trotzdem farbenfroh bleiben. Ihr Immunsystem wird es Ihnen danken.