Ein unangenehmes Jucken an den Füßen kann ein Zeichen für eine Hautpilzinfektionen sein. Diese Pilze gehören zu der normalen Flora, die auf unserer Haut vorkommt. Aber unter bestimmten Bedingungen wie feuchte Wärme in Bädern oder Schwitzen unter dichter Kleidung können sich diese Pilze so stark vermehren, dass es zu einer lokal Infektion kommt.
Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem treten Hautpilzinfektionen schneller auf und können in einigen Fällen auch auf den ganzen Körper übergreifen. Auch deshalb ist es wichtig, einen Hautbefall zügig zu behandeln.
Neben den Füßen sind bevorzugt Körperstellen betroffen, wo Haut auf Haut liegt und wenig Belüftung möglich ist. Meist sind diese Hautmykosen mit einer einfachen Pilzsalbe (z.B. mit Clotrimazol oder Nystatin) gut zu behandeln.
Komplizierter wird es, wenn eine Hautmykose der Füße auf die Fußnägel übergegangen ist. Die Nägel sind dann schon sichtbar verändert mit weißlichen, gelblichen oder bräunlichen Verfärbungen oder dann einer blätterteigartigen Verdickung der Nagelplatte. Bei einem beginnenden Befall kann man eine Behandlung mit gängigen Nagellack-Präparaten aus der Apotheke vornehmen. Bei einem kompletten Befall eines Nagel sollte dieser entfernt werden. Dies kann chirurgisch geschehen oder alternativ mit schrittweiser Ablösung unter 40prozentiger Harnstoff-Creme.
Begleitend dazu muss eine antimykotische Behandlung des Nagelbereiches, der Nagelumgebung und des Fußes erfolgen, schon um einen ping-pong-Effekt zwischen Nagel und umgebener Haut zu vermeiden.
Nachdem der befallene Nagel entfernt ist, muss die Behandlung des Nagelbettes mit Pilzsalben so lange erfolgen, bis der gesunde Nagel wieder komplett heraus gewachsen ist. Sollten aber mehr als drei Zehen betroffen sein, muss eventuell auch eine intensivere Therapie mit einem Antimykotikum in Tablettenform erfolgen. Spätestens hier sollte der Hausarzt konsultiert werden, ebenso bei häufig auftretenden Hautpilzinfektionen oder ausbleibender Besserung trotz Anwendung der Salben.
Dr. Ulrich Heucke
Facharzt für Innere Medizin