Sturzprophylaxe im Alter

v.poth - Fotolia
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Stürze betreffen überwiegend ältere Menschen. So stürzen etwa 30 Prozent der Menschen über 65 Jahre mindestens einmal pro Jahr.

Bei Menschen über 80 Jahren liegt der Anteil sogar bei 40 bis 50 Prozent. Eine Reihe von Faktoren tragen zu einer erhöhten Sturzgefährdung bei.

Zu den wichtigsten gehören die Muskelschwäche, Schwierigkeiten bei der Körperbalance, kognitive Einschränkungen oder Sehminderung. Umgebungsfaktoren können einen Sturz ebenfalls auslösen. Häufig sind gleich mehrere Faktoren am Sturzgeschehen beteiligt, wie z.B. Zusammentreffen von Bodenschwelle, schlechter Lichtverhältnisse und verlangsamter Reaktionsfähigkeit.
Um Ihr Sturzrisiko abzuschätzen, gibt es eine Auswahl an Testverfahren, die Ärzten und Therapeuten zu Verfügung steht. Einer von denen ist der Chair-Rising-Test. Er gibt Auskunft über die Muskelleistung der Beine. Aufgabe des Patienten ist es, innerhalb von höchstens 11 Sekunden fünfmal von einem Stuhl aufzustehen und sich wieder hinzusetzen, ohne die Arme zu Hilfe zu nehmen. Schafft er es innerhalb dieser Zeit nicht, gilt er als sturzgefährdet.
Grundsätzlich wichtig ist es, die Risikofaktoren zu erkennen.

 

Dabei helfen:

  • regelmäßige ärztliche Untersuchungen
  • Schwindelsymptomatik klären und behandeln
  • Medikamentennebenwirkungen beachten
  • Seh- und Hörvermögen überprüfen
  • Hilfsmittel einsetzen (z.B. Rollator)
  • rutschige Bodenbeläge vermeiden
  • Türschwellen entfernen
  • Handgriffe in Bad und Dusche
  • trittsichere Schuhe mit festem Halt
  • durch Training Muskulatur kräftigen
  • Hausnotrufsystem für Alleinstehende

Um das Sturzrisiko zu verringern, sollten Betroffene auf keinen Fall – aus Angst vor einem

Sturz – das Sitzen bevorzugen. Dadurch werden sie immer schwächer und unsicherer. Sinnvoll sind kräftigende und balancefördernde Übungen so wie Beachtung der oben genannten Empfehlungen.

 

Julia Seelig