Das Frühwarnsystem

Foto: fotolia.com
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Der Check-up beim Hausarzt oder die Vorsorgeuntersuchung gehören in der Regel nicht zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr. Dabei können so Krankheiten früh erkannt werden. Den Check-Up bezahlt sogar die gesetzliche Krankenkasse.
Zum Jahreswechsel haben die guten Vorsätze Hochkonjunktur.

 

Abnehmen, weniger Alkohol trinken, mehr Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören – die Liste der möglichen Vorsätze ist lang, die Gesundheit steht im Mittelpunkt. Dennoch findet man Vorsorgeuntersuchungen und einen Check-up beim Hausarzt selten auf der Liste. Dabei sind sie ebenso ein wichtiger Beitrag zur eigenen Gesundheit.
Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs für Frauen ab dem 20. Lebensjahr, das Hautkrebs-Screening ab dem 35. Lebensjahr, die Früherkennung von Darmkrebs durch die Stuhluntersuchung auf Blut (ab dem 50. Lebensjahr) und eine Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr für Männer und Frauen.
Der Check-up ist für jeden gesetzlich Krankenversicherten ab dem 35. Lebensjahr möglich und kann alle zwei Jahre wiederholt werden. Der Check-up dient der Erkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weil diese Erkrankungen nicht nur häufig auftreten, sondern auch die meisten Todesfälle in Deutschland verursachen. Nach einem ausführlichen Gespräch über eigene Vorerkrankungen und Krankheiten in der Familie erfolgt die körperliche Untersuchung mit Abhören und Abtasten sowie eine Überprüfung der Sinnesorgane und des Bewegungsapparates.
Neben Größe und Gewicht wird auch der Blutdruck registriert – das tut alles nicht weh. Der schmerzhafte Teil ist die Blutentnahme zur Bestimmung von Cholesterin und Blutzucker. Die Urinprobe dient der Erkennung von Nieren- oder Blasenerkrankungen.
Ein EKG oder auch die Bestimmung der Leberwerte gehören nicht zum Check-up. Aber die Hausärzte bieten auf Nachfrage auch Erweiterungen des Check-ups an, die dann kostenpflichtig sind. In der Auswertung werden die Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten besprochen. Werden Erkrankung festgestellt, können weitere Untersuchungen folgen. Beim Nachweis von Risikofaktoren erhält man  entsprechende Hinweise.
Zur Vermeidung von Herz-Kreislauferkrankungen gehören neben dem Verzicht auf Nikotin, eine abwechslungsreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Fisch sowie regelmäßige körperliche Aktivität 20 bis 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche. Körperlich aktiv bedeutet nicht zwangsläufig den Besuch eines Fitness-Studios. Es sind Dinge wie Treppesteigen anstatt den Fahrstuhl zu benutzen oder den Weg in die Stadt zu Fuß zurücklegen, anstatt mit dem Auto zu fahren. Und dann kann man mit der Familie oder Freunden an den Wochenenden mal einen ausgedehnten Spaziergang oder sogar eine Wanderung planen.
Das Gewicht sollte möglichst im Normalbereich liegen, der Body-Mass-Index  zwischen 20 und 25. Jeder kann neben dem Gewicht auch seinen Bauchumfang kontrollieren, der bei Frauen kleiner als 80 Zentimeter und bei Männern kleiner als 94 Zentimeter sein sollte. Für den, der seinen Blutdruck kontrolliert, gelten alle Werte unter 140/90 als normal.
Dr. Carola Janschinski