Was bedeutet Palliativmedizin?

Wenn bei einer fortgeschrittenen, schweren Erkrankung eine Heilung nicht mehr möglich ist, sollte eine palliative Behandlung beginnen. Dies betrifft nicht nur Krebserkrankungen, sondern umfasst auch fortgeschrittene internistische Erkrankungen, wie
 zum Beispiel Herz- oder Lungeninsuffizienz.

Foto: mickyso - fotolia.com
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Nun steht nach einem oft langen Krankheitsverlauf mit Hoffnung auf Genesung nicht mehr die Heilung und Lebensverlängerung im Vordergrund, sondern der Erhalt der Lebensqualität, die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen wie Erbrechen oder Atemnot.

Im Mittelpunkt steht der kranke Mensch mit seiner Familie und mit seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen. Diese sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und erfordern die Betreuung durch ein multiprofessionelles Team.

Die allgemeine Palliativversorgung er-folgt durch die kontinuierliche Versorgung von Haus- und Fachärzten, Pflegediensten, Sozialarbeitern und Seelsorgern, auch stationäre Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser gehören dazu.

Die spezialisierte Palliativversorgung übernehmen stationäre Hospize, Palliativstationen an Krankenhäusern und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Etwa 10 Prozent der Sterbenden benötigen diese spezialisierte Versorgung.

Erster Ansprechpartner für weitere Informationen und Fragen ist dafür der behandelnde Haus- oder Facharzt, wie zum Beispiel der Onkologe.

Allgemeine Informationen erhalten Sie u.a. beim Deutschen Hospiz- und Palliativverband (www.dhpv.de). Im Harzkreis wird die SAPV vom Palliativteam des Medizinischen Zentrums Harz
(www.mvz-harz.de) sichergestellt.

Dr. Reinhild Lorenz