Ein zeitlos gültiges Heilprinzip

Foto: fotolia.com
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Die Akupunktur ist ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin, die ihren Ursprung weit vor der Zeitenwende hat.  Sie bedeutet die Behandlung von Krankheiten mit Hilfe von Nadeln, die in ausgewählte Hautpunkte gestochen werden.

Als Teil der chinesischen Wissenschaft gehorcht sie deren Gesetzen.

So ist nach dem Verständnis der chinesischen Medizin ein grippaler Infekt nicht eine Virus-, sondern eine Wind-Kälte-Erkrankung, solange der Patient zug- und kälteempfindlich ist und keinen Schweiß produziert. Sobald das Fieber höher wird, wird der grippale Infekt zu einer Wind-Hitze-Erkrankung.

Grundlage für die Erklärung der Akupunktur ist die Lebensenergie (Qi), die auf definierten Leitbahnen (Meridianen) zirkuliert und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen hat. Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und soll durch Stiche in auf den Meridianen gelegene Punkte ausgeglichen werden.

Das wichtigste Bezugssystem der Akupunktur ist das von Yin (sonnenabgewandt) und Yang (sonnenbeschienen). Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind als Gegenpole wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit.

Der besondere Vorteil der Akupunktur besteht darin, dass sie nicht nur sehr wirkungsvoll, sondern weitgehend frei von Nebenwirkungen ist.

Die Weltgesundheitsorgansiation WHO hat mittlerweile mehr als 40 Krankheitsbilder erfasst, bei denen Akupunktur Erfolg verspricht, darunter Allergien, Heuschnupfen, Migräne und viele Schmerzerkrankungen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf die Akupunkturpunkte einzuwirken. Bei der klassischen Akupunktur werden Nadeln gesetzt, Alternativen dazu sind Reizung der Punkte mittels Wärme (Moxibustion), Druck mit dem Finger oder einem Stift sowie Laser.

Manchen Menschen ist der Gedanke an das „Stechen“ unangenehm.  Es werden aber sehr feine, mehrfach geschliffene Nadeln verwendet, weshalb eine Akupunkturbehandlung gut zu ertragen ist.  Auch Kinder können mit Akupunktur behandelt werden. Hier bietet sich die schmerzlose Laserakupunktur an.

Wieweit sich die Akupunktur im westlichen Gesundheitssystem durchgesetzt und weiterentwickelt hat, verdeutlicht die Übernahme von Akupunkturbehandlungen als Kassenleistung für ausgewählte Diagnosen.

Dr. Sabine Henkel